Reuters zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal

London - Reuters hat im ersten Quartal 2000 seinen Umsatz um acht Prozent auf 832 Millionen Pfund (1,331 Milliarden Dollar) von 771 Millionen Pfund (1,234 Milliarden Dollar) im ersten Quartal des Vorjahres gesteigert (Umrechnungskurs 1,60 Dollar je Pfund). Zu vergleichbaren Wechselkursen stieg der Umsatz um zehn Prozent. Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten stieg um elf Prozent zu tatsächlichen Wechselkursen und um 13 Prozent zu vergleichbaren Kursen. Darin sind Reuters Business Briefing und TIBCO Software nicht enthalten.

Chief Executive Peter Job sagte: "Das Geschäft im ersten Quartal war allgemein lebhaft, und die Marktbedingungen verbessern sich. Die guten Leistungen von Instinet werden durch sein rasch wachsendes internationales Geschäft und die außerordentlichen Zuwächse beim NASDAQ-Umsatz unterstützt. Die Aufträge im Bereich New Media, der Daten für das Internet zur Verfügung stellt, haben deutlich zugenommen. Obwohl wir eine Erholung bei Reuters Trading Solutions erst noch erwarten, gibt es Anzeichen einer Verbesserung bei den Dealing-Dienstleistungen, wo sich der Rückgang der Zugriffe verlangsamt."

"Gute Fortschritte gibt es bei der Strategie, die ich am 8. Februar vorgestellt habe. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich auf Investitionspläne, die die Ausrichtung unserer Kernprodukte für Finanzmärkte auf eine Internet-Architektur und den Aufbau von Produkten für breitere Märkte beschleunigen sollen. Unsere jüngst angekündigten Gemeinschaftsunternehmen, die alle eine kreative Nutzung der neuen Technologie sicher stellen werden, entwickeln sich gut."

Reuters Information

Der Umsatz von Reuters Information stieg um drei Prozent, zu vergleichbaren Wechselkursen waren es sechs Prozent. Besonders gut entwickelten sich die Neuaufträge in den USA und Europa, gestützt von der unverändert guten Entwicklung des US-Unternehmensprodukts ReutersPlus und der Produktpalette im Off-Trading-Floor-Bereich. Reuters 3000Xtra ist nun an den großen Märkten eingeführt, und die Kunden zeigen starkes Interesse. Das Restrukturierungsprogramm, mit dem die Reuters-Produkte auf Internet-Technologie überführt werden, ist im Gange.

Reuters Trading Solutions

Die Einnahmen von Reuters Trading Solutions sanken um fünf Prozent zu tatsächlichen Kursen und um drei Prozent zu vergleichbaren Kursen. Die Installationen von Marktdaten- und Risikomanagement-Systemen gingen im ersten Quartal zurück, weil die Bestellungen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres vom Millennium-Effekt beeinträchtigt worden waren. Es gibt bei den Absatzerwartungen nach dem Datumswechsel Anzeichen einer Besserung, die sich in diesem Jahr auswirken sollte. Allerdings hat sich dies noch nicht in größerem Umfang in festen Aufträgen niedergeschlagen. Die neue Ausrichtung auf Kundenlösungen bietet neue Chancen, besonders im breiten Markt für Business-to-Business (B2B)-Lösungen. Die Einnahmen des Devisen-Produkts Dealing 2000-1 gehen weiter zurück. Die Umstellung der Dealing-Produkte auf Dealing 3000 gewinnt an Fahrt.

Instinet

Die Einnahmen von Instinet sind um 58 Prozent gestiegen, sowohl zu tatsächlichen als auch zu vergleichbaren Wechselkursen. Darin zeigt sich das gute Volumenwachstum an den US-

Märkten im Zusammenwirken mit dem starken internationalen Geschäft von Instinet, vor allem in Europa. Das internationale Geschäft wuchs um 105 Prozent zu tatsächlichen und um 114 Prozent zu vergleichbaren Wechselkursen. Das neue Instinet-Produkt für den Rentenmarkt wird nun eingeführt, und die Zahl der Nutzer in den USA wächst stetig. Der nächste Schritt wird die Markteinführung in Europa sein. Die Arbeit mit dem Retail-Produkt, das bald an den Markt kommen soll, geht gut voran. Instinet investiert stark sowohl in diese neuen Produkte als auch in neue Technologien, um einer sich ändernden Marktstruktur gerecht zu werden. Der US-Markt bleibt mit einer veränderten Marktstruktur und wachsenden Volumen im Retail-Segment sehr wettbewerbsintensiv, was sowohl die Preise als auch den Marktanteil unter Druck bringt.

Reuterspace

Reuterspace steigerte die Einnahmen um 14 Prozent zu tatsächlichen und um 17 Prozent zu vergleichbaren Wechselkursen. Die Erlöse im Bereich Media stiegen um vier Prozent zu tatsächlichen und um fünf Prozent zu vergleichbaren Wechselkursen, vor allem aufgrund der starken Leistung der Sparte New Media, die Informations-Pakete für Internet-Dienstleister anbietet. Die Übernahme von ORT, einem führenden französischen Anbieter von Unternehmensinformationen, wurde im März abgeschlossen. ORT wird die Gesellschaft dabei unterstützen, ihre Strategie für den B2B-Markt voranzubringen. Die TowerGroup bereichert Reuters um Forschungs-Expertise auf dem Markt für Informationstechnologie. Reuters entwickelt Partnerschaften und tätigt Investitionen, um seine inhaltliche und technologische Basis zu erweitern und sich damit neuen Märkten zu stellen. Das Reuters-Finanzportal, das in einer frühen Version auf der Reuters Infoworld in Genf gezeigt wurde, soll im dritten Quartal debütieren. Die Pläne für den Börsengang des Greenhouse Fund kommen voran, Sir David Walker wurde zum Chairman ernannt. Die börsennotierten Beteiligungen des Fonds waren zum Ende des ersten Quartals 370 Millionen Pfund wert.

Partner und verbundene Unternehmen

Aether Systems hat seine Sekundärfinanzierung für das jetzt als Sila Communications bekannte Joint-Venture abgeschlossen. Auch hat Aether die Übernahme der IFX Group Plc, die Teil des neuen Unternehmens sein wird, abgeschlossen. Multex Investor Europe, das Joint-Venture von Reuters und Multex, soll im zweiten Quartal an den Start gehen. Sponsoren- und Vertriebsverträge sind bereits unterzeichnet. Das neue Gemeinschaftsunternehmen mit Equant, das ein Hochleistungs-Extranet für die Finanzmärkte schaffen wird, soll zu Beginn der zweiten Jahreshälfte die Arbeit aufnehmen. Erste Gespräche mit möglichen Kunden haben positive Ergebnisse erbracht. Der Anteil von Reuters an den Erlösen von Factiva, dem Gemeinschaftsunternehmen mit Dow Jones, betrug 18 Millionen Pfund (29 Millionen Dollar), ein Anstieg von sechs Prozent gegenüber dem Proforma-Vergleichswert von 17 Millionen Pfund (28 Millionen Dollar) im ersten Quartal 1999.

TIBCO Software schloss am 27.März die Platzierung von rund vier Millionen Aktien zum Preis von 106 Dollar je Aktie ab, was für Reuters einen Buchgewinn von etwa 160 Millionen Pfund (256 Millionen Dollar) bedeutet. Die von Reuters gehaltene Beteiligung reduziert sich dadurch von 47 auf 45 Prozent nach Wandelrechten oder auf 99 Millionen Aktien.

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